HUMOR | BÜHNE

KABARETT & COMEDY

Treatments und Sketche für die Bühne
Es gibt Treatments, Formate und Sketche fürs Kabarett … und eine fertige Komödie:
Sie und mehr würde ich gern im Team zur Bühnenreife entwickeln.

TEXTPROBEN „IN THE STYLE OF…“

Schreiben als Co-Autor und Ghostwriter.
Ich schreibe für Künstler „auf Pointe“.
Besser wäre es mal gemeinsam ein Thema zu entwickeln, weil meine „Konditionierung“ mir hilft mich in Charaktere und Figuren hinein zu schreiben.
Die Textproben unten sollen das verdeutlichen.
Sie sind nie beauftragt worden, sondern nur „in the style of…“ verfasst.

KABARETT

&

COMEDY

Schreiben als Co-Autor und Ghostwriter.
Ich schreibe für Künstler „auf Pointe“.
Besser wäre es mal gemeinsam ein Thema zu entwickeln, weil meine „Konditionierung“ mir hilft mich in Charaktere und Figuren hinein zu schreiben.
Die Textproben unten sollen das verdeutlichen.
Sie sind nie beauftragt worden, sondern nur „in the style of…“ verfasst.

Treatments und Sketche für die Bühne
Es gibt Treatments, Formate und Sketche fürs Kabarett … und eine fertige Komödie:
Sie und mehr würde ich gern im Team zur Bühnenreife entwickeln.

GRUNDEINKOMMEN

In the style of GEORG SCHRAMM

Meine Damen und Herren,
die Gewerkschaften machen sich ja zur Zeit wieder für Tarif-Erhöhungen stark:
5% hier, 6% da, 10% für den Vorsitzenden und die ganze Apanage.
Ok, solln sie machen,- ist ja ihr Job.

Aber ich frag mich : Wen vertreten die eigentlich?
Wieviel Prozent der Bevölkerung sind denn eigentlich noch normale Lohn- und Gehaltsempfänger und gehen noch morgens mit der Aktentasche aus dem Haus, um sich vom Chef zurechtstutzen zu lassen?

Was meinen Sie?
Ich habe das mal recherchiert,- und das Ergebnis wird Sie nachdenklich machen….

MEHR LOHN FÜR ALLE, DIE WIR NOCH VERTRETEN! /Foto: Shutterstock

So, hier ist das Erwerbsrad, und jetzt nehmen wir mal alle die raus, die definitiv NICHTS damit zu tun haben,- nichts mit Lohn, Gehalt, Weihnachtsgeld, Flächentarifvertrag und dem ganzen Kram. Passen Sie mal auf, jetzt wird Ihnen schwindelig:

100% Erwerbsrad
ERBEN UND PRIVATIERS (-7%)

Das leuchtet ein, oder? Die sind schon lange nicht mehr mit der Aktentasche aus dem Haus gegangen, höchstens, wenn sie wieder mal nach Zürich mussten, um da was zu regeln. Gut, sind nicht so viele, aber immerhin.

7% Erben & Privatiers
INHAFTIERTE (-2%)

Auch klar nicht wahr? Die gehen auch nicht ins Büro morgens.

Ich rede von Wirtschaftskriminellen, nicht von Schwarzfahrern oder Ehebrechern.

Das sind die, die mit den Erben und Privatiers gerne in den Club gehen würden, aber noch keine Eintrittskarte haben. Nach dem Motto „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“ kürzen sie diesen ab, manchmal aber so verkehrswidrig, dass das Auge des Gesetzes sie da rausnehmen muss,- ….aus dem Verkehr, meine ich. Also weg damit.

2% Inhaftierte
DAUERHAFT VERREISTE (-4%)

Ja, lachen Sie nicht! Was meinen Sie, wer so alles nach Sri-Lanka zum Yoga-Retreat fährt, und einfach nicht zurück kommt? Oder einfach nur Zigaretten holen in Castrop-Rauxel? Und dann, zack, eine neue Existenz, Geschlechtsumwandlung und so weiter, und die Frau sitzt zu Hause und grämt sich.

4% Dauerhaft Verreiste
ARBEITSLOSE (-8%)

Ich weiß nicht, welcher hirntote Politiker der letzte in der Polonaise derjenigen war, die schon wieder von Vollbeschäftigung reden. Aktuell angeblich nur 4% Arbeitslose.

Aber glauben Sie mir: Dieser ganze Schmu mit den Überbrückungs-, Eingliederungs- und Schulungsprogrammen macht nochmal das Gleiche aus. Alles für die Katz.

Da denkt sich eine Heerschar von Bürokraten aus, wie man einen langzeitarbeitslosen Maurerpolier zum Excel-Sachverständigen macht.

Die gibts aber schon längst, die Excel-Sachverständigen.

Und die sind fit: Die lassen Excel in ihrem Home-Office aufm IPad laufen, telefonieren und faxen noch parallel und schmieren sich dabei Butterbrote!

Aber aufm Amt bringen sie dem armen Polier die Version 1998 bei,- wo dann alle im Kurs synchron und mit zittrigen Fingern die Floppydisks in den nikotingelben Tower-PC schieben müssen.

Und was ist eigentlich ein 400 EURO Job? Das ist ein Schlag ins Gesicht,- sonst nichts!
Soll heißen: „Arbeit im Sinne von Verwirklichung von Talenten und Fähigkeiten sollst Du hier nicht verrichten, sondern nur aus der Statistik raus, mein Lieber, und zwar schnell! Und wenn Du gleich 5 von diesen 400-EUR-Jobs annimmst, dann darfst Du auch auf den Weihnachtsmarkt und kriegst einen Glühwein, der macht Dich wieder glücklich.“

Also mach ich da mal 8% draus,- sie werden es mir hoffentlich nachtragen, dass ich diese Schar der Ausgebeuteten nicht zu denen rechne, die in anständiger Arbeit sind.

(leise:) 400 EURO – Jobber haben die von der Gewerkschaft übrigens nicht auf dem Zettel,- die kümmern sich nur um die, die noch 13 Monatsgehälter kriegen und ordentliche Leasingraten für die Doppelhaushälfte am Bein haben. Auch mal was zum Nachdenken.

8% Arbeitslose

KRANKE und URLAUBER (-10%)

Ja, ich will es genau wissen: Sie denken: Naja, jeder hat halt mal ne Sommergrippe oder am Wochenende das Grillgut mit zuviel Bier gelöscht. Und Urlaub braucht man ja auch, um das Ganze zu verkraften.

Aber ich will auf ganz was anderes hinaus: Wieviele Menschen braucht man denn, um den Laden am Laufen zu halten? Erben nicht, Inhaftierte nicht, und Kranke und Urlauber eben auch nicht: Denn offensichtlich gehts auch ohne die 10%, die immer fehlen, egal obs schneit oder die Sonne lacht: Bandscheibe oder Burnout,- egal, es fehlen immer 10%. Fragen Sie mal einen Mittelständler, was so los ist im Betrieb bei einem Azorenhoch: Gähnende Leere herrscht da, man muss froh sein, dass der Pförtner noch die Tür aufmacht!

Nicht umsonst gibt es ja dauernd diese Brückentage: Eine galante Art, anzubieten, was man sich sonst auch so genommen hätte: Endlich mal frei – zwischen den ganzen Feiertagen!
Und auf das Alles kommt noch der geregelte Urlaub obendrauf, und -ach- die Überstunden und, ach, die mit dem Sabbatical in Sri-Lanka, aber, nein, die hatten wir ja oben schon, also ich denke, ich kann hier mal locker 10% zum Abzug bringen,- jeder Personaler rechnet mit mehr, da wette ich drauf.

10% Kranke & Urlauber
FREIBERUFLER UND SELBSTÄNDIGE (-15%)

Mit denen haben die Gewerkschaften auch so gar nichts am Hut:
Die Freiberufler und Selbständigen bezeichnen sich gerne als LEISTUNGSTRÄGER, genau wie die bornierten TOP-Manager aus den Konzernetagen.
Wir reden hier aber nicht davon, wer die Leistung für sich reklamiert, sondern wer die Arbeit macht.

Das geht ja so: Der Herr Architekt mit dem 8B-Bleistift macht die Skizze für das neue schattenspendende Bürohochhaus.Das ist die Leistung.

Und die ungenannten Sklaven im Büro machen den Rest und müssen nachbessern, wenn der Fallwind mal wieder Fassadenteile durch die Gegend segeln lässt. Das ist dann die Arbeit.

Ok, ich habe mich ein wenig echauffiert, das ist nicht gerecht. Ich kenne Freiberufler und Selbständige, die sitzen abends um 11 noch über der Buchführung. Aber es bleibt dabei: Diese Gruppe ist es auch nicht, die von den Gewerkschaften am Verhungern gehindert werden muss. Also weg damit.

15% FREIBERUFLER & SELBSTÄNDIGE

Kurzer Zwischenstand, meine Damen und Herren,- die schöne Torte derjenigen, die durch Erwerbstätigkeit unser Land nach vorne peitschen, ist schon ziemlich leergefressen:
46% sind schon weg.
Aber nun geht es Schlag auf Schlag:

KINDER UND JUGENDLICHE (-18%)

Wer will bestreiten, dass die auch nicht dazugehören. Die Älteren sind vielleicht in einer Ausbildung, aber so richtig drin im Hamsterrad sind die ja nicht.

18% KINDER & JUGENDLICHE
ERZIEHENDE MÜTTER UND VÄTER (-10%)

Hätte ich beinahe vergessen: JA, Es gibt ja immer noch Menschen, die sich nach traditionellem Rollenverständnis persönlich um ihre Brut kümmern, neuerdings, hab ich mir sagen lassen, sind sogar Väter dabei.
Hut ab, einerseits. Andererseits: Die sind halt auch draußen.

10% ERZIEHENDE MÜTTER UND VÄTER

Den Todesstoß für die Torte liefern die hier:

RENTNER UND PENSIONÄRE (-24%)

Die werkeln manchmal noch hier und dort herum, aber das ist alles nicht von Belang,- also ein Totalabzug von 24%.

24% RENTNER & PERSIONÄRE

So, und was sehen wir hier:

2%, ein kläglicher Rest von 2% unserer Bevölkerung ist immerhin in der Lage, die gesamte Herstellung von Waren und Dienstleistungen unserer Volkswirtschaft abzuleisten.

2% REST

Läuft, würd ich mal sagen. Ja, da staunen Sie?!

(leise:) Der Rationalisierungsgrad ist durch Automatisierung, IT usw. dermaßen hoch, dass das tatsächlich möglich zu sein scheint.

Und das kriegen Sie doch auch mit: Wenn Sie 1990 zur KFZ-Anmeldestelle wollten, mussten Sie eine Woche Urlaub nehmen und vor der Tür campieren.

Jetzt geht das Ratz-Fatz, da kommt der neue KFZ Schein schon aus dem Drucker, da haben Sie sich dem Sachbearbeiter noch nicht mal vorgestellt.

Zur Rationalisierung gehört freilich auch, dass Sie heutzutage alles selber machen müssen:

Um telefonieren zu können, müssen Sie erstmal ein neues Firmware runterladen, einen Fahrschein kriegen zu nur, wenn Sie sich durch die kryptischen Menues eines Automaten kämpfen, und Ihren Spargroschen legen Sie dort an, wo Ihre Internetrecherchen Sie hinführen, und nicht wie damals der Fingerzeig des Sparkassen-Beraters.

Die tun doch nur so, als wären sie enttäuscht, dass auf deren Beratung keiner mehr hört. Die haben das alles selbst lanciert, damit die das Publikum endlich los sind,- alles viel zu aufwendig: Die fetten Deals, die werden von Spezialcomputern im Milisekundenbereich abgewickelt,- da gehen Millionen hin und her,- was interessiert da noch Ihr Spargroschen.

Und auch bei der KFZ-Stelle, da wette ich drauf, steht eines Tages ein Automat .. und dann sind SIE dran, der Bürger als Unternehmer seiner selbst … perfekt.

Na gut, um ein Stahlwerk zu betreiben, brauchen Sie durchaus noch ein paar Hanseln,- aber der ganze andere Kleckerkram,- den machen wir doch jetzt schon selbst.

Und jetzt, meine Damen und Herren, komme ich zur Schlusspointe, auf die Sie ja schon lange warten,- ich sehe es an Ihren weit geöffneten Mündern und an Ihrer Schnapp-Atmung:

Wird denn die Heilige Kuh, unser Brutto-Sozialprodukt, tatsächlich durch den Mehrwert erzeugt, den lächerliche 2% der Bevölkerung ableisten?

NEIN, natürlich nicht. Das BSP wird nämlich durch Erwerbsarbeit UND Zinserträge aus Vermögen berechnet,- und da liegt die Kuh im Gras!

VERMÖGEN! Uns geht dermaßen gut, dass es reicht, wenn 2% arbeiten gehen, der Rest zockt rum. Die einen bei Ebay, das ist der Bodensatz,- die anderen mit Immobilien, Aktien und Derivaten, das ist der Mittelbau, und die sogenannte Elite mit Provisions- und Beratungs-Kontrakten in einer Mission, deren Zweck man besser nicht kennen sollte.

Der Laden läuft, meine Damen und Herren. Und ich kann auch bei Ihnen nur unterstellen, dass von Ihnen hier höchsten 20, 30 morgen mit der Aktentasche irgendwo an der Haltestelle stehen,- der Rest dreht sich nochmal rum.

(leise: ) Wie wäre es denn, wenn wir die da oben, unsere gewählten Volksvertreter und deren Berater, mal nachrechnen lassen, wie es wäre, wenn statt der 2% Restarbeitswilligen mal ein paar Neuzugänge aus aller Welt angeworben würden, um den Kram hier zu erledigen? Vom Wasser-Ingenieur bis zum Busfahrer,- die gibts nämlich mittlerweile auch woanders auf der Welt, meine Damen und Herren,- und die sind freundlich und kompetent und nicht gleich stinkesauer, wenn das mit dem Brückentag mal nicht klappt.

Und wir …. wir alle hier, beziehen dann ein bedingungsloses Grundeinkommen und fahren kollektiv in Urlaub. Auf Dauer. Und die fahnenschwingenden Gewerkschafter, die eben noch „Fass meinen Kumpel nicht an“ gebrüllt haben, im Namen der arbeitenden 2%, die sie vertreten, nehmen wir auch noch mit. Die sind eigentlich ganz friedlich,- die tun nur so.

„Deutschland schafft sich ab“:
Betrachten Sie das mal nicht als Menetekel, sondern als verführerische Idee.

Als Traum aus Sand, Muscheln und Eis am Stil.

Hat doch was, oder?

Guten Abend.

ICH KAUF MIR MAL EIN EI

In the style of HAGEN RETHER

Sitzt schräg am Klavier..
Wissen Sie, was das ist?

Hält eine Tüte mit Kartoffelchips hoch.

Das ist ein Wellness-Artikel:
„Nur 100 Kalorien pro Portion“, steht da drauf. Also fast nix, oder?
Jetzt sitzen Sie da, vor ihrem Öffentlich Rechtlichen Flachbildungsschirm und gucken Landarzt. Und zack, ist die Tüte weg, also die ganze Portion…
weil das wieder so spannend ist, verdammt noch mal..
Aber danach haben Sie so ein komisches Blubbern im Bauch und kommen kaum noch vom Sofa hoch…..

Und da fällt Ihnen was ein – jetzt wollen Sie es wissen:
„Ja was ist denn eigentlich eine „Portion?“, fragen Sie sich. „Eine Tüte? Zwei Tüten?“
Wir leben ja in einer Zeit der totalen Transparenz, da kommen auch die Lobbyisten vom Kartoffelkartell nich dran vorbei, also….

(steht auf und inspiziert die Tüte)
….
…. muss da auch was drauf stehen auf der Tüte….
…. da muss … doch was
(schaut irre an der Tüte rauf und runter)
Ahhhh, da unten, da steht was:

Holt eine 20-Dioptrien-Brille raus, mit der er total bescheuert aussieht
Ah, da hab ichs: 1 Portion entspricht 15 Gramm.
Häääääh?
Ich hab mir also mal eben 500 Kalorien reingezogen!
Noch n halber Landarztfilm, und der Tagesbedarf an Kalorien wäre gedeckt.

Ja warum schreiben die da nicht einfach drauf, dass Kartoffelchips 50 mal mehr Kalorien haben als Gurken?
Da hätte ich doch genausogut 12 1/2 Kilo Gurken essen können!

Das sind diese verdammten Lobbyisten, die sich sowas ausdenken. Furchtbar. Einfach furchtbar.

Unsere GRÜNEN, die stemmen sich auch dauernd gegen die Lobbyisten….
Ja tun die wirklich, jedenfalls gegen die aus dem anderen Lager:
Die Lobbyisten für Windmühlenstrom und unverschluckbares Holzspielzeug,- die sind natürlich OK. Die sind wirklich OK. Die laufen bei denen offene Türen ein….

Aber denen vom Fastfood-Kartell wollten die ja mit der AMPEL mal so richtig auf die Füße treten.
Wissen Sie noch?
Sollte überall drauf gedruckt werden:
ROT=FETT, GELB=Achtung, könnte fettig sein und GRÜN=alles gut.
Jaja, Grün: Alles gut.

Ist aber nix draus geworden, weil die Lobbyisten von der Gegenseite den längeren Atem hatten.
Die Grünen, ich glaub es nicht, die Grünen meinten das ernst:
ROTE Ampel für Kartoffelchips,
GRÜNE Ampel für Gurken
… und die GELBE Ampel für Kartoffelsalat mit Gurken….. wegen der Sahne.
Die meinten, das wäre dann der Durchbruch zur Aufklärung.
KANT fürs Knäckebrot sozusagen.

Aber super ist ja:
Vor som Grünen-Scheiss haben die Lobbyisten von MAC DOOF und Nestle auch noch Angst. Ja für wie doof müssendie UNS erst halten?

Vielleicht für so doof:
Zeigt einen Wiesenhof-Eierkarton

Ist doch putzig, oder? Die Fachwerk-Kate? Mit Geranien und so und ganz viel grün.
Hat aber geklappt, als die Lobbyisten durchgesetzt haben, dass man so ein infames Logo drucken darf für einen Betrieb, der jede Woche 4,5 Mio. Hühner schlachtet.
Hat geklappt …. (zeigt auf dem Karton rum) weil der Bauer aus der Kate hier und seine Bauerfrau, und vielleicht noch der Lehrling … wo isser denn? Der macht wahrscheinlich gerade Holz im Keller ..
Hat geklappt, weil die Drei vom Wiesenhof im Jahr mehr als 1,2 Millarden Umsatz machen….
Hat geklappt – ….. und zwar mit Ihnen als Impulskäufer.
streichelt die Schachtel
Ach, wie schön, Wiesenhof, gakakaka.

Aber wenn Sie mal in der Gegend in der Natur rumspazieren und dann am Ende hinfahren zum Wiesenhof mit den Geranien, zum Hof-Verkauf auf der Wiese sozusagen, und dann da rumlaufen mit ihren alten Eierkartons in der Hand, und wollen 12 neue haben ….. dann holen die die Polizei.
Da müssense Sie nämlich mit nem 12 Tonner kommen, sonst dürfen Sie da gar nicht aufs Gelände.
Und wissen Sie, was das Größte Ist, was die Lobbyisten hingekriegt haben: Die kriegen auch noch Subventionen, von der EU, weil die sind ja jetzt schon systemrelevant. Ich lach mich scheckig.

In der Melodie von Goldfinger / James Bond:
Gakaaaaakah.
macht den Stinkefinger
Goould-fin-ger

Imanuel Kant sagt:
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“
Na dann Prost Mahlzeit.

Sandro Almir Immanuel / pixelio.de

HYMNE AUF DIE BAHN

In the style of Kai-Magnus Sting

Sehr verehrtes Publikum,
Sie sehen mich heute in der Uniform eines Zugbegleiters der Deutschen Bahn.

Und ich mach das nicht aus Spaß!

Ich mach das aus Anstand und innerer Teilhabe an diesem Berufsstand, dessen Organisation dauernd unter Beschuss ist!
Circa gefühlte 600 Comedians machen sich täglich und deutschlandweit über die Bahn lustig. Die Gags handeln dauernd von Klima-Anlagen, die ausfallen und von Türen, die rausfallen. Dann setzen sie sich eine Klammer auf die Nase, stecken sich 2 Tennisbälle in den Mund und machen Lautsprecher-Durchsagen nach:

Nahöö-tatöö-ahöng.

Ja was spricht denn eigentlich gegen unsere Durchsagen?
Hat mal jemand stattdessen bei Air Berlin auf den Knallkopf da vorne geschimpft?

(zitiert:)
„Meine Damen und Herren, wir sind jetzt im Warteslot Nummer 14, vor uns seit 20 Minuten ein Jet der Balkan Airways, dessen Kerosin Sie ja auch auf Ihrem Platz schnuppern dürfen und … jaaah, jetzt dreht er nochmal richtig auf und beschleunigt …. aber nein, jetzt bremst er wieder ab …Ich melde mich zurück, falls wir hier tatsächlich noch mal abheben dürfen…

Dabei hat mein alter Chef, der Mehdorn, doch mit Quick-Check-In, ON-Board-Entertainment und Bonusmeilen nur ein bisschen kopiert, was Sie sich bei Air Berlin, seinem jetzigen Arbeitsgeber, seit Jahren klaglos gefallen lassen:

Mr. Bean und eiskalte Putenbrust-Fasern an Gummibrötchen!!

Da lob ich mir doch unsere Spezialitätenküche .. und den Retro-Klassiker: Nürnberger Rostbratwürstchen! Das hat doch was.

Hören Sie auf… (winkt ab)

Und dann diese Witze über unsere Verspätungen, das schlechte Essen und das dröge Personal. Womit wir bei MIR wären, dem Idioten auf Kreppsohlen, der jeden Tag 5 Kilometer durch die Gänge eiert und sich anfeixen lassen muss.

Ich sag mal so: DIE BAHN, das ist doch ein Riesending: 36 TSD Kilometer Schiene, täglich blitzeblank gewienert von den starken Händen unserer engagierten Fachkräfte, 126 TSD Güterwaggons,- von den meisten wissen wir soagar, wo sie rumstehen, und 34 TSD Zug-Garnituren. Jawohl, so heißen die vorgewärmten Dinger, in denen Sie sich dann rumfläzen.
Mein Güte, soviel Material, soviel HAND-LING. Aber: KEIN Respekt, nirgendwo!

Und bei Ihnen, wenn ich jetzt mal die Männer hier angucke, bei Ihnen im Hobbykeller, da kippt die Lok doch schon nach der ersten Weiche von der Schiene … und dann kommen Sie wieder weinend die Treppe hoch und Mamma muss Sie trösten!
Kein Ding bei der Bahn, da hängt Ihnen in einer Weiche höchstens mal das Chili auf dem Laptop … aber die Fahrt …. (gestikuliert am Horizont) geht weiter … uns hält keiner auf!

Diese Komiker – mit ihren Sprüchen… Wissen Sie was? Ich mach jetzt mal ein ganz anderes Fass auf: Das der hirntoten Bahnreisenden,- eine Typologie des Grauens!

Erstens: Der Bahncard - 100 - Inhaber

Das ist der, bei dem es wurscht ist, wo er zugestiegen ist oder wo er hin will… der fährt einfach nur rum! Start oder Ziel: Hat mich nichts anzugehen.
Frägt man den nach seinem Fahrschein, tippt er mit seinem Zeigefinger auf seine Brusttasche: Da schaut max 2mm seine Netzkarte raus,- den Rest soll ich mir denken. Der Bahncard-100-Typ hat quasi die ganze DB gekauft, und ich bin sein Söldner mit der Lochzange.
Nach dem Motto:
„Kreppsohle, schleich Dich,- Django hat NETZKARTE!“
Naja, für knapp 7.000 EUR im Jahr für die Firstclass kann man schon mal auf krumme Gedanken kommen. Aber den Zahn zieh ich dem: Zack, mit der Zange in die Platincard, 100 Prozent – Entwertung sozusagen, und dann nix wie weg.

Zweitens: Der Gelegenheits - Zugreisende.

Der hatte seine letzte Gelegenheit vor 25 Jahren und steht jetzt mit seinem Fahrrad auf dem Bahnsteig und will damit in meinen ICE.
Hinter ihm 50 Laptop-Bossanzüge auf dem Weg in die Hölle der Finanzindustrie. Noch 2 Minuten Strom, dann kackt die Powerpoint mit den 284 Folien ab.

Den Waggon nebenan entert derweil eine Frührentner-Truppe mit Nordic-Walking-Stöcken und 80-Liter-Rucksäcken, aus denen hartgekochte Eier müffeln.
Auch hinter denen haben die Finanzjongleure nicht den Hauch einer Chance, Ihre Powerpoint zu retten: Die Polarwanderer haben 12 von 84 Sitzen im Waggon reserviert, und zwar nach einer ideal-logarhythmischen Formel,- d.h. optimal auf die Fläche verteilt. Jetzt fangen die aber im Gang an zu diskutieren, wer Fenster, wer nicht, und wer mit wem über den Gang hinweg Eier und Butterbrote tauschen darf.

„Pöng“ machen die Laptops, einer nach dem anderen.

Ich frage mich manchmal: Was denken die sich, ausgerechnet in der Business-Rushour ihren Freizeitüberschuss kompensieren zu müssen? Für die haben wir doch ganz andere Garnituren: Den Interregio 2218 „Adele Sandrock“ zum Beispiel: Mit 34 Haltepunkten von Karlsruhe nach Norddeich-Mole: Schön gemütlich, in nur 8 Stunden, 34 Minuten, und dann ab durchs Wattenmeer, und dann lass bloß die Flut kommen!

Und ich? Ich steh ganz unbeteiligt auf dem Bahnsteig rum: Standbein-Spielbein, fahr mal mit dem Finger über den Waggon-Lack, ob da nicht wieder ein Kratzer an die Vollkasko gemeldet werden muss … da kommt mein ultimativer Hass-Gegner auf den Bahnsteig:

Drittens: Der Korinthen-Kacker.

Der Korinthen-Kacker verwendet sein halbes Leben darauf, unsere AGBs, Fahrpläne und Zugläufe auswendig zu lernen, um bei jeder Unregelmäßigkeit eine Entschädigung zu verlangen.
Den Korinthen-Kacker, den die Rolltreppe gerade auf den Bahnsteig katapultiert hat, erkennt man am strengen Blick auf die Anzeigetafel:
5 Minuten zu spät? Wagenreihenfolge umgedreht? Fenster schmutzig? Sofort notieren und dann erst einsteigen.
Dann gucken, ob sich nicht ein armer Wicht auf einen bahn-comfort-Platz gesetzt hat, dann, zack, streckt er seine bahn.bonus Card wie eine Polizeimarke dem Täter entgegen und scheucht ihn vom Platz.

Typische Fragen an mich lauten dann:
„Haben Sie vor der -hoffentlich pünktlichen- Abfahrt bereits die Abfahrbereitschaft des Zuges festgestellt und dem Triebfahrzeugführer den Abfahrauftrag mündlich oder mit dem Abfahrsignal Zp 9 erteilt?“

Ich sag dann immer:
„Wenn, wie bei diesem Halt hier, eine örtliche Aufsicht vorhanden ist, nimmt diese die Zugaufsicht wahr. In diesem Fall meldet der Zugführer der örtlichen Aufsicht die Abfahrbereitschaft des Zuges mündlich oder mit erhobenem Arm bzw. bei Dunkelheit -wie jetzt zum Beispiel- mit einer weiß leuchtenden Handlampe.“

Und dann nehm ich meine Zange, perforier ihm seine rechte Wange und frage in die Runde: „Noch jemand zugestiegen?“