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DUSCHRITUALE: NICHT NUR SAUBER SONDERN REIN

  • ÖFFENTLICHES DUSCHEN
  • SCHWIMMBAD
Foto: Shutterstock

Im Schwimmbad meines Vertrauens nutzt ein großer Teil der Besucher hinterher die Nasszellen, um sich abzuduschen. Ich auch.

Heute aber musste ich ein wenig warten, weil alle besetzt waren. 

Ein Herr, den ich durch den nur nachlässig geschlossenen Vorhang beobachten konnte, war intensiv mit einem Vorgang beschäftigt, der mit „sich einseifen“ nur unzulänglich beschrieben wäre: 

Er rieb und rubbelte, walkte und massierte nach einander, und zwar akribisch unten beginnend und sich dann nach oben arbeitend, jeden Körperteil.
Und zwar unter Einsatz verschwenderischer Seifenmengen.

Man hat ja von Japanern gehört, die so was vor dem heißen Wannenbad machen,- aber der hier war bestimmt noch nie in Japan. 

Er hatte auch einen Lappen dabei: Den zog er erst durch die Haut-Schluchten zwischen seinen Zehen und später dann über alle Flanken, Verwerfungen und Höhlen seiner körperlichen Topographie.

Er ließ nichts aus und behandelte sich, als sei er aus 14-tägiger Grubenarbeit zurückgekehrt und müsse sich für ein Leben unter anderen erst mal wieder qualifizieren.


Dabei kam er doch wie ich gerade vom Schwimmen.

 Dann gab er Ruhe und ich durfte rein.



Zum ersten Mal zweifelte ich an meinem eigenen Dusch-Ritual:
Wie nachlässig ich doch war! Ein wenig Flüssigseife um die Füße schlonzen, ein wenig für die Achselhöhlen, und ach: die Genitalien dürfen auch was abkriegen. Das wars. Noch mal klarspülen, dann der finale kalte Strahl und tschüß.

Sollte ich jahrelang fahrlässig gewesen sein? Wenn man es recht betrachtete, hatte ich Knie, Kniebeugen, untere Ellebogen, Ohrläppchen, ja sogar die Waden seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gewaschen!



Ich machte den Schnuppertest: Meine Knie rochen gottseidank nicht unangenehm! Auch die Ellebogen waren OK. Was mich aber nur halb beruhigte. 

Zu gern hätte ich mal einen Knie-Vergleichs-Test mit dem Herrn gemacht. 


Aber der schwebte gerade in einem weißen Bademantel gen Himmel.

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Im Schwimmbad meines Vertrauens nutzt ein großer Teil der Besucher hinterher die Nasszellen, um sich abzuduschen. Ich auch.

Heute aber musste ich ein wenig warten, weil alle besetzt waren. 

Ein Herr, den ich durch den nur nachlässig geschlossenen Vorhang beobachten konnte, war intensiv mit einem Vorgang beschäftigt, der mit „sich einseifen“ nur unzulänglich beschrieben wäre: 

Er rieb und rubbelte, walkte und massierte nach einander, und zwar akribisch unten beginnend und sich dann nach oben arbeitend, jeden Körperteil.
Und zwar unter Einsatz verschwenderischer Seifenmengen.

Man hat ja von Japanern gehört, die so was vor dem heißen Wannenbad machen,- aber der hier war bestimmt noch nie in Japan. 

Er hatte auch einen Lappen dabei: Den zog er erst durch die Haut-Schluchten zwischen seinen Zehen und später dann über alle Flanken, Verwerfungen und Höhlen seiner körperlichen Topographie.

Er ließ nichts aus und behandelte sich, als sei er aus 14-tägiger Grubenarbeit zurückgekehrt und müsse sich für ein Leben unter anderen erst mal wieder qualifizieren.


Dabei kam er doch wie ich gerade vom Schwimmen.

 Dann gab er Ruhe und ich durfte rein.



Zum ersten Mal zweifelte ich an meinem eigenen Dusch-Ritual:
Wie nachlässig ich doch war! Ein wenig Flüssigseife um die Füße schlonzen, ein wenig für die Achselhöhlen, und ach: die Genitalien dürfen auch was abkriegen. Das wars. Noch mal klarspülen, dann der finale kalte Strahl und tschüß.

Sollte ich jahrelang fahrlässig gewesen sein? Wenn man es recht betrachtete, hatte ich Knie, Kniebeugen, untere Ellebogen, Ohrläppchen, ja sogar die Waden seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gewaschen!



Ich machte den Schnuppertest: Meine Knie rochen gottseidank nicht unangenehm! Auch die Ellebogen waren OK. Was mich aber nur halb beruhigte. 

Zu gern hätte ich mal einen Knie-Vergleichs-Test mit dem Herrn gemacht. 


Aber der schwebte gerade in einem weißen Bademantel gen Himmel.